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Wir gestalten achtsame Organisationen

Organisationen und Institutionen stehen vor der Herausforderung, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die betreuten Kinder und Jugendlichen bestmöglich vor jeder Art von Gewalt geschützt werden. Um das zu gewährleisten, erarbeiten viele von ihnen Kinderschutzrichtlinien. Seit einiger Zeit begleitet die möwe Organisationen aus Pädagogik, Kunst und Sport bei der Implementierung von Kinderschutzrichtlinien.

Dabei setzen wir gemeinsam mit den Verantwortlichen und Mitarbeitenden die Kinderschutzbrille auf, um herauszufinden, was bereits gut und im Sinne der Kinderrechte bzw. des Kindeswohls läuft und wo es noch Lücken gibt, die es zu füllen gibt. Partizipation ist dabei ein Leitgedanke, der uns den gesamten Entwicklungsprozess begleitet. Kinder, Mitarbeitende und Eltern oder andere Bezugspersonen sind dazu aufgerufen, ihre Meinung und ihre Erfahrungen zum Miteinander in der Organisation einzubringen. Je nach Größe und Ressourcen der Organisation fallen diese Befragungen unterschiedlich aus.

Besonders interessant und essenziell sind Diskussions- oder Fokusgruppen mit Kindern und Jugendlichen, die meist sehr genau wissen, wobei sie sich wohl oder unwohl fühlen und was sie gerne ändern würden. Auch Workshops mit Mitarbeitenden unterschiedlicher Tätigkeitsbereiche oder Professionen zu spezifischen Themen, wie z. B. Verhaltenskodex oder Fall- und Beschwerdemanagement sind immer wieder aufschlussreich, z. B. wenn es um das Zusammenbringen geistlicher und weltlicher Regeln und Formulierungen geht oder um das Spannungsfeld, das unterschiedliche Ziele wie z. B. Kostenreduktion und Schulungskonzepte mit sich bringen. 

Egal, ob es um den Schulunterricht, die Ballettstunde, die Chorprobe oder die Kindergartenbetreuung geht – allen Organisationen ist eines gemein: Sie wollen die Interaktion mit den Kindern auf verschiedenen Ebenen noch achtsamer gestalten. Ein Kinderschutzkonzept nach internationalen Qualitätsmaßstäben gibt dabei bestimmte Eckpunkte vor, mit denen sich eine Organisation auseinandersetzen muss. Was wie in welcher Abfolge zu tun ist, ist in der Beratung bald geklärt. Beim gemeinsamen inhaltlichen Auseinandersetzen und mit der Absicht, KEIN weiteres Schubladenpapier, sondern gelebten und nachhaltigen Kinderschutz zu implementieren, stoßen die Mitarbeitenden und wir Beratenden dann auf immer neue Herausforderungen. Mit den meisten Organisationen fangen wir am „Ende“, also den Maßnahmen des vorgezeichneten Entwicklungsprozesses an und arbeitend uns dann zum „Anfang“ vor, um den Druck aus aufgrund von Anlassfällen „brennenden“ Organisationen zu nehmen. Es braucht kreative Lösungen und engagierte Teams, um passgenaue Antworten und Wege zu finden. Für uns bedeutet das auch, dass die verschiedenen Projekte individuell und spannend bleiben.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderschutz bringt Würdigung, Veränderung und vor allem Bewegung in das Organisationsgeschehen. Es gilt, Widerständen aufrichtig zu begegnen, Konflikte anzusprechen, das eigene Verhalten zu reflektieren, Fehler und Sorgen anzusprechen. Es geht darum, Haltung anzunehmen und mutig neue Wege zu beschreiten, um noch sensibler und achtsamer mit Kindern zu interagieren. Uns ist es eine Freude, diese Entwicklungen mitgestalten und miterleben zu dürfen.

 

Ein Artikel von:

Hannah Rodlauer, MSC
Beratung Kinderschutzkonzepte

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