Was ist Sexualpädagogik
Sexualpädagogik ist mehr als ein einzelnes Aufklärungsgespräch. Sie ist Haltung, Beziehungsgestaltung, Entwicklungsbegleitung – und ein zentraler Teil des Kinder- und Jugendschutzes.
In der sexualpädagogischen Arbeit geht es nicht nur um Risiken und Gefahren, sondern vor allem um Selbstwahrnehmung, Beziehungskompetenz, emotionale Ausdrucksfähigkeit und die Fähigkeit, eigene und fremde Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren.
Wir verstehen Sexualpädagogik als ganzheitlichen Bildungsansatz, der Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung stärkt und gleichzeitig Erwachsene darin unterstützt, sie achtsam zu begleiten.
Warum ist Sexualpädagogik wichtig?
Sexualität ist Teil menschlicher Entwicklung – von Anfang an. Wer Kinder und Jugendliche stärken will, muss mit ihnen über ihren Körper, Gefühle, Beziehungen und Konsens sprechen können.
Sexualpädagogik schafft Räume, in denen über Körpervielfalt, Körperveränderung, Lust, Gefühle und Konsens gesprochen werden kann. Denn wer sich selbst gut spürt, kann Grenzen setzen – und auch die anderer respektieren.
Gleichzeitig geht es darum, Gesprächsräume zu eröffnen, in denen das eigene Spüren, Erleben und Fragen zur Sexualität ihren Platz haben dürfen – frei von Beschämung und Tabus.
Dabei verstehen wir Sexualpädagogik immer auch als Gewaltprävention. Denn Kinder und Jugendliche, die sich selbst ernst nehmen, ihren Körper kennen und Gefühle ausdrücken können, sind besser geschützt.
Ziel unserer sexualpädagogischen Arbeit
Unsere Angebote enttabuisieren, fördern Kommunikationsfähigkeit und schaffen eine diskriminierungskritische Lernumgebung. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Selbstbestimmung zu stärken – und Erwachsene in ihrer Rolle als Begleitende zu unterstützen.
Wir möchten eine Haltung vermitteln, die nicht bei Problemen ansetzt, sondern bei den Menschen und ihren Möglichkeiten zur Beziehungsgestaltung. Wir laden dazu ein, gemeinsam Räume zu gestalten, in denen Kinder und Jugendliche sich sicher, gesehen und gestärkt fühlen.
Unsere Grundprinzipien
- Ganzheitlich und ressourcenorientiert: Sexualpädagogik bedeutet nicht nur Aufklärung, sondern Stärkung von Selbstwahrnehmung und Beziehungskompetenz.
- Dialogisch und altersgerecht: Wir arbeiten im Gespräch, mit Methodenvielfalt und auf Augenhöhe – angepasst an die jeweilige Zielgruppe.
- Diskriminierungskritisch und vielfaltssensibel: Unterschiedliche Identitäten, Lebensweisen und Perspektiven haben gleichwertig Platz.
- Empowernd statt beschämend: Sexualpädagogik bedeutet: „vom Ich zum Du“. Es geht um Entwicklung, nicht um Bewertungen.
- Präventiv und stärkend: Wer sich selbst kennt, kann für sich einstehen – und ist dadurch besser geschützt vor Übergriffen.
- Gesundheitsorientiert: sexuelle, mentale und körperliche Gesundheit sind eng miteinander verknüpft.
An wen richten sich unsere Angebote?
- Kinder und Jugendliche
- Eltern und Bezugspersonen
- Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen
- Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe
- Pädagoginnen, Psychologinnen und Multiplikator*innen
- Alle, die junge Menschen begleiten und stärken möchten
Durch altersgerechtes, sensibles und empowerndes Arbeiten, geben wir Werkezeuge an die Hand, um achtsam, offen und diskirminierungskritisch über Sexualität zu sprechen – als Teil unserer präventiven Kinderschutzarbeit.
Unsere Workshopformate
Sexualpädagogik für Fachkräfte
Wie können Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung sensibel und altersgerecht begleitet werden?
In diesem Seminar erhalten Fachkräfte praxisnahes Wissen zu Themen wie kindliche Sexualität, Geschlechterrollen, Identitäten, rechtliche Grundlagen und Elternarbeit – und entwickeln eine sexualpädagogische Haltung für den Alltag.
„Mama, wer hat Sex erfunden?“ – Sexualpädagogik für Eltern
Kindliche Sexualität wirft bei Eltern oft viele Fragen auf: Was ist normal? Wann spreche ich mit meinem Kind über Sexualität?
Dieses kostenlose Online-Seminar bietet Orientierung und praxisnahe Tipps für den Alltag. Themen sind unter anderem: altersgerechte Gespräche, der Einfluss neuer Medien, das Wahrnehmen und Respektieren von Grenzen sowie Prävention durch Körperwissen.
Im Austausch mit Expert:innen und anderen Eltern erhalten Sie Antworten, Anregungen und Sicherheit im Umgang mit den Fragen Ihrer Kinder.
Anfragen & Kontakt
Konkrete Termine finden Sie in unserem Seminarkalender oder Sie kontaktieren die möwe Akademie für ein maßgeschneidertes Workshop-Angebot
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